Kleine Stadt Idylle

Am Fenster sitzend, spähe ich auf die Straße und warte auf den Boten des Regionalklatschblatts, denn darin ist mein Samstagshighlight. Ich überlege beim Durchblättern der Werbebroschüren zum tausendsten Mal, ob es ethisch vertretbar ist, meine Kleidung beim Discounter zu kaufen, jetzt, da ich auf dem Land wohne. Was ist schon der Unterschied? Es ist hübsch hier so im Kern, die Leute scheinen nett und alles ist so grün. Ich schaue meiner Tochter beim Schaukeln im Garten zu, mein Sohn sitzt im Sandkasten, Oma legt gerade die Gemüsebeete an und die Birnenbäume stehen in voller Blüte. Der Horizont ist weit weg – um mich herum nur meine kleine Welt gebettet in Weinberge.

Dieser Beitrag wurde unter Großkleingeist, Kurzprosa, Von hier und dort abgelegt und mit , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Hinterlasse einen Kommentar